Donnerstag, 30. September 2010


Ungerade (3 - 10)

Mittwoch, 29. September 2010



Ungerade (2 - 10)

Dienstag, 28. September 2010

Fehlerhaft


Auge und Gleichgewichtssinn reagieren auf Störungen, Irritationen. Schon kleinste Veränderungen, „falsche“ Lagen, krumme Ränder, schiefe Ebenen hinterlassen ein körperlich spürbares Gefühl. Des Schwindels etwa. Sie lösen einen Handlungsimpuls aus. Schiefes gerade rücken zu wollen. Bekannt ist Loriots furiose Bildernummer im Warteraum. Neben dem Spaß, den wir damit haben, sagt sie uns zweierlei: Irritationen gehören (1) zum Leben dazu. Sie beheben zu wollen, führt (2) nicht unbedingt zum gewünschten Resultat. Auf die Balance kommt es an. Dosieren muß jede selber. Kryptisch gesprochen: Irritationen, Störungen, Änderungen in gewohnter Umgebung oder in Beziehungen, bringen Lernen auf den Weg, stoßen an. Strikte Ordnung ist der Tod. Gleichwohl begründet sie - die Ordnung - mit Hilfe von Mustern, Strukturen und Normen die unabdingbare Sicherheit, Anschlußfähigkeit und Kontinuität, die Leben möglich macht. Sind Irritationen der Resonanzboden für (Krisen)Erfahrungen, für neue Erkenntnisse, Sicht- und Lebensweisen, so beweisen diese ihre Tauglichkeit erst dann, wenn sie Bestand haben. Was das für die Fotografie bedeutet? Bilder halten fest. Auch das Ungerade.

Sonntag, 19. September 2010

Ablass


Ich hätte nicht geglaubt, die ollen Sticker wieder rausholen zu müssen. Sei’s drum. Ruft eine Kanzlerin, mit Erfahrung als FDJ-Sekretärin, die Revolution - sichtlich mit Freude und Energie - aus, heißt es, aufpassen. In die Büsche schlagen und warten, bis alles vorüber ist, wäre die eine, Gegenhalten, bis sie vorüber ist, die andere Haltung. Letzteres scheint mir näher zu liegen, sollen Kinder, Enkel und Urenkel noch ein paar halbwegs unbeschwerte Jahrzehnte auf diesem Planeten verbringen können. Ob SPD und Grüne in dieser Sache wirklich verlässliche Partner sind, wird sich zeigen. Den Ablasshandel haben sie nicht erfunden, es darin aber zu Regierungszeiten zur Meisterschaft gebracht. CDU und FDP treiben alles ein bisschen ungelenker. Da fehlt noch die Übung.

Donnerstag, 9. September 2010

Neuköllner Sinnsprüche


Auch in Zeiten abwegiger Diskussionen ist auf die Neuköllnerinnen und Neuköllner Verlass. Warum? Weil sie auf ein unerschöpfliches Reservoir von Sinnsprüchen zurückgreifen können, die dem Leben Richtung und Ziel weisen.

Dienstag, 7. September 2010




"Man weiß, die Trauer ist sehr bald behoben.
Sie schwand noch jedesmal, so oft sie kam.
Mal ist man unten, und mal ist man oben.
Die Seelen werden immer wieder zahm.

Der eine nickt und sagt: "So ist das Leben."
Der andre schüttelt seinen Kopf und weint.
Die Welt ist rund, und wir sind schlank daneben.
Ist das ein Trost? So war es nicht gemeint.“

Erich Kästner