Dienstag, 19. Januar 2010

Patina


Wünsche dürfen auch Patina ansetzen. Sind sie auf Friedhofsmauern gebannt, steht ihnen ohnehin ein klein’ Stückchen Ewigkeit zu. Die Neuköllnerinnen und Neuköllner haben Geduld. Nicht alles muß sofort erledigt sein. Den Dingen ihren Raum lassen. Das ist wichtig. Fremd-Neuköllnern und Anders-Berlinerinnen fällt dabei - reflexartig - nur Sperrmüll ein. Alteingesessene sehen das Große und Ganze. Wie es wird oder immer schon war. Steht was im Weg, finden Neuköllnerinnen auf Umwegen zum Ziel. Umweg kommt ja bekanntlich von „um 'nen Weg zu machen“. Das machen wir gerne, wir Neuköllner. Geht auf dem Weg der eine oder die andere verloren, gerät das eine oder andere Ziel aus den Augen: nich’ schlimm. Ein guter Anlaß, um endlos lange von den Abenteuern zu erzählen, die am Wege lagen. Dafür gibt’s - immer noch und reich an der Zahl - die alten Eckkneipen. Nicht nur aus diesem Grund, da sind wir mit unserem Bürgermeister einer Meinung, heißt es daher völlig zu Recht: „Neukölln macht Spaß!“

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