Samstag, 2. Januar 2010

Neuköln mit Bowie


33 Jahre hat das Stück auf dem Buckel. Das Stück Musik mit dem Titel Neuköln. Mit einem L. Das andere L hat er weggebissen. David Bowie. Vielleicht auch weggeblasen. Aus dem Nebel taucht es auf, unterkühlt, fremd und leicht beunruhigend. Geräusche führen ein. Eine Melodie bricht, wie wir es von Morricone kennen, eine Schneise in’s Gelände. Alles mit ein bisschen Hall auf räumliche Tiefe getrimmt. Das Saxophon schließlich - von Bowie gespielt - bringt Farbe, Leben in’s Spiel. Nicht zuletzt mit leicht arabesken Figuren, später klagend, flüsternd, suchend. Der letzte Ton - so gehört es sich für einen Hero - gehört ihm. Entstanden ist Neuköln zu der Zeit, als Bowie gemeinsam mit Iggy Pop in Berlin lebte. Aufgenommen im Hansa Studio, mit Unterstützung von Brian Eno und Robert Fripp. Ich schätze das Stück. Neukölln hat sich bei mir musikalisch allerdings anders abgesetzt. 1977. Erinnerungslücken? Ich weiß es nicht. So bunt der Bezirk, so unterschiedlich die Wahrnehmung. Is' ja nicht schlecht.

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