Montag, 13. April 2009


Ordentlich Baumasse wuchtet die "Rixdorfer Grundschule" in die Donaustraße. Zwischen Pannier- und Weichselstraße gelegen, nimmt sie den größeren Teil der zur Sonnenallee weisenden Seite des Straßenzuges ein. Wäre Baumasse gleich Bildungsertrag, hier könnte Neukölln sich, wie manche hoffen, am eigenen Schopfe aus dem „ökonomischen Jammertal“ ziehen. So wechselvoll wie die Geschichte Neuköllns, ist die Geschichte dieses Gebäudes. Bauherr war, aus dem Neuköllner Stadtbild nicht wegzudenken, Reinhold Kiehl. Es wurde 1911 als eine der ersten Mittelschulen erbaut. Zwischenzeitlich und kriegsbedingt zogen Kadetten ein. Ein Lazarett sortierte, was von diesen, nach Kriegrückkehr, noch übrig war. Später Handelslehranstalt und Wirtschaftsschule Neukölln, firmierte sie als Berufsschule seit 1967 unter dem Namen „Max-Weber-Oberschule“. Frühe Formen kaufmännischer Fachausbildung wurden seit 1948 mit dem „Radiofachkaufmann“ und – etwas später – dem „Fotofachkaufmann“ etabliert. Eine gymnasiale Oberstufe wirtschaftwissenschaftlichen Typs adelte die Schule seit 1967, ehe die Errichtung der Berliner Oberstufenzentren das Ende einläutete. Die Ausbildung zu Fachkaufleuten fand im Oberstufenzentrum Handel einen neuen Ort, die gymnasiale Oberstufe wurde dem OSZ Verwaltung, Wirtschaft, Steuern zugeschlagen. Ab 1985 schließlich zogen die ganz Kleinen in das ganz große Gebäude.

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